Neuen Hund adoptiert? Das Zubehör brauchst du

Oft werde ich gefragt, was ich empfehlen kann, wenn ein neuer Hund in die Familie kommt. Produkte, Nützliches, Hundehaftpflichtversicherungen… Alles Dinge, mit denen man sich wahrscheinlich ohne Hund noch nicht wirklich auseinander gesetzt hat. In diesem Blogbeitrag möchte ich daher eben jene Fragen beantworten. Natürlich spreche ich nur von meiner eigenen Erfahrung und kann keine allgemein gültigen Ratschläge geben- keine Garantie also, auch nicht auf die Links, die ich verlinke (und über die ich übrigens nichts verdiene). Es dient ausschließlich deiner Information, um meine Erfahrung mit dir zu teilen. Ich hoffe, es hilft dir! 

Zecken/Floh/Parasitenschutz:

Gegen Zecken habe ich viel ausprobiert- von verschiedenen SpotOns, über Knoblauch, Bernsteinketten u.Ä. Die besten Ergebnisse, sprich die wenigsten Zecken, haben meine Hunde, wenn sie das Protectorband von Scalibor tragen. Dieses hält sechs Monate und schützt meiner Erfahrung nach zuverlässig vor Zecken, gemeinen Stechmücken und auch der Sandmücke. Spätestens im Urlaub in Südeuropa sollte dieses daher dem Hund angelegt werden, um ihn vor der Übertragen von Leishmaniose zu schützen. (Wobei die Sandmücke, die Leishmaniose überträgt, heutzutage tatsächlich leider auch schon in Deutschland angetroffen werden kann, es brauch also keinen Urlaub in Spanien, Italien oder Griechenland. Auch deutsche Hunde können sich in Deutschland damit infizieren, sollten sie nicht geschützt sein. Mehr dazu hier.). 

Mein Tipp: Ich bestelle am Liebsten bei Medpets– schnelle Lieferung, guter Kundenservice und günstige Produkte. 

Leine:

Ich muss zugeben, dass ich zu viele Leinen habe. Aber es gibt einfach so viele so schöne! Eigentlich reichen m.M.n. aber 1-2 Stück: eine (verstellbare) Kurze, und eine gut sehbare Lange. 

Erstmal natürlich eine relativ kurze Führleine für den Straßenverkehr, in der Stadt etc. die man immer gut im Griff hat und am besten auch Regen stand hält. Ich finde die aus Garn wesentlich besser als die aus Leder- kein Tierleid für meinen geretteten Hund und robust sowie langlebig. Aufgepasst werden sollte vor allem was den Karabiner angeht. Diese sollten gut schließen und fest verarbeitet sein, nicht, dass sie sich in unerwarteten Momenten von selbst öffnen oder nicht immer schnell und gut schließen.  

Für Felder, im Wald und gerade am Anfang, wenn der Hund noch nicht verlässlich auf seinen Namen hört, nutze ich gerne die Schleppleine. Viel besser als eine Flexi Leine, von der ich stark abrate. 

Mein Tipp: Auf Etsy gibt es super schöne Leinen (und Halsbänder etc.) von kleinen Manufakturen / Privatpersonen die mit viel Liebe einzigartige Produkte herstellen, häufig können sie auch personalisiert werden z.B. mit dem Hundenamen. Finde ich unterstützenswert und besonders schön.

Halsband/Geschirr/Sicherheitsgeschirr/Norweger Geschirr/Brustgeschirr usw.:

Hier scheiden sich die Meinungen, was am besten für den Hund ist. Ich möchte nicht im Detail darauf eingehen sondern nur meine Erfahrung teilen: Für den frisch zu dir gekommenen Hund empfehle ich, egal ob aus dem Tierschutz oder von einem Züchter, ganz klar ein Sicherheitsgeschirr. Dieses hat mehrere Sicherungstools eingebaut, die ich vor allem am Anfang extrem nützlich finde. Es gibt so viele Situationen, die der Hund noch nicht kennt oder die ihn vielleicht unerwartet erschrecken. Aus einem normalen Geschirr kann sich ein Hund in Panik herauswinden, wirklich, ich habe das erlebt. Ein Sicherheitsgeschirr allerdings hat einen weitern Gurt hinter dem Brustgurt, weshalb es wesentlich sicherer ist. Auch öffnen sich die Schnallen, je nach dem ob man sie sichert oder nicht, nicht. Zudem sollte man den Hund am Anfang auch noch doppelt sichern- was bedeutet: Ein Leinenende am Sicherheitsgeschirr, das andere am Halsband. Sollte eine Stelle dann zu Bruch gehen, hat man das Tier zumindest noch an der anderen Seite. Manche, besonders schreckhafte und ängstliche Hunde, können dazu noch mit einem Karabiner gesichert werden, der an dem Geschirr und einer dritten Stelle der Leine festgemacht wird und noch robuster ist- eine Dreifachsicherung sozusagen. 

Wenn der Hund nach einigen Wochen- oder Monaten, je nach Hund- dann ruhiger, sicherer und vertrauter ist, du eine sehr sichere Bindung mit ihm hast und er viel kennengelernt hat (…) kann m.M.n. zu einem Halsband übergegangen werden, sofern der Hund sich damit wohl fühlt. Viele Hunde haben damit vorerst Probleme, andere gewöhnen sich nie daran. Probiere es aus. Wichtig ist, dass es nicht zu eng und nicht zu weit eingestellt ist. Oder ein “normales” Geschirr. Ich habe beides in Benutzung, je nachdem was wir unternehmen. Unteranderem bei HundeNerd gibt es mehr Infos dazu. 

Bürste und Shampoo:

Bei der Bürste habe ich eine ganz klare Empfehlung: Den Furminator. Ich habe ihn gleich zweimal für die Langhaarhunde mit Unterwolle. Er ist extremst effktiv und wird meiner Erfahrung nach auch gut akzeptiert. Zudem gibt es diese Bürste in unterschiedlichen Größen, auch für Katzen übrigens. Das Unternehmen bietet auch Shampoo an, was ich derzeit zwar noch nutze, mich beim nächsten Mal aber für ein anderes entscheiden würde, und zwar für das von Glückstier, das es auch bei dm zu kaufen gibt. Letzteres ist ohne Tierversuche und vegan, was ich einfach wichtig finde. Warum sollten andere Tiere für mein Tier leiden? Unnötig. Zudem riecht es gut und ist sehr ergiebig und dennoch wesentlich günstiger. 

Mein Tipp: Bei EbayKleinanzeigen danach schauen. Oft sind Hundeartikel dort viel günstiger und, wegen der eingesparten Ressourcen, auch besser für die Umwelt. Einmal ordentlich sauber machen und das Beauty-Treatment kann beginnen. 

Mein Tipp für schönes, weiches Fell: Ein bisschen Becel-Margarine (ja, es muss die von Becel sein) und Sonnenblumenöl zum Futter geben. Hat mir mal ein Tierarzt empfohlen. Das sei wohl die genau richtige Zusammensetzung an Fettsäuren für das Fell meinte er… Was soll ich sagen, es wirkt tatsächlich, ist easy umsetzbar weil überall zu bekommen und günstig. Gefällt uns. Meine Hunde kriegen allerdings auch noch ab und an ein bisschen Olivenöl, Leinöl oder Kokosöl dazu. 

Spielzeug: 

Gerade jüngere Hunde zerfetzen ihr Spielzeug gerne und erstaunlich schnell in kleine Stücke. Aus meiner Sicht sollte daher besonders darauf geachtet werden, dass das Spielzeug auch sicher und nachhaltig hergestellt ist. Im Avocadostore gibt es allerlei solche Produkte zu bestellen, aber auch in Lill’s Organic Dog Store

Mein Tipp: Wenn man mal weg geht oder der Hund beschäftigt sein soll, kann ich den Kong bzw. den Gnawt-a-Cone von Ruffwear empfehlen- ein bisschen Sojayoghurt und Erdnussbutter rein füllen, einfrieren und ihm geben, wenn man geht.

Kauknochen, Leckerchen und Co:

Gerade Welpen aber auch ältere Hunde sollten immer was Gutes zum Nagen haben. Natürlich kann man zur Metzgerei um die Ecke gehen und dort z.B. Rinderknochen abholen. Allerdings bin ich da nicht so der Fan von, auch wenn es meine Hunde ab und an mal bekommen. Ich finde, dass kein anderes Tier leiden oder sterben sollte für meinen Hund den ich liebe und pflege. Es macht doch keinen Unterschied, ob das Tier ein Schwein oder ein Hund ist- nur in unserer Wahrnehmung, beide fühlen und leiden gleich und sind zudem sogar noch ähnlich schlau (Schweine sind intelligenter als Hunde)! Außerdem gibt es ganz tolle Alternativen die besser für’s Klima, die Gesundheit des Hundes und das Leben des “Nutz”tieres ist. Hier ein paar Beispiele: 

  • Whimzees. Vorallem die Igel in den unterschiedlichen Größen sind klasse, ne gute Beschäftigung und toll für die Zähnchen
  • Die Dentals oder die Jerkeys von VegDog– werden gut angekommen, sind gesund und schmecken den Hunden
  • Unteschiedliche Artikel der “Pawtato” von Benevo– aus Süßkartoffel, Petersilie, Tapioka etc. auch immer lecker und eine gute Beschäftigung falls man den Hund mal kurz alleine lassen muss
  • Svacks– die nachhaltigen und leckren veganen Hundesnacks gibt es hoffentlich ganz bald auch mehr zu finden. Marie, die Gründerin, achtet sehr stark auf eine gesunde und sinnvolle Zusammensetzung sowie Fairness und Nachhaltigkeit. Sie unterstützt zudem noch Tierschutzprojekte mit ihrem Startup und am 01.08.2022 startet ihre Crowdfunding Kampagne um die Leckereien an den Markt zu bringen. Schau gerne auch auf ihrem Instagram Kanal vorbei, es lohnt sich!
  • Ein weiterer toller Snack sind die veganen Käsesticks von Hundsfutter. Werden auch von nicht-veganen Hunden gut angekommen. 

Hundehaftpflichtversicherung: 

Diese ist nicht in allen Bundesländern verpflichtend soweit ich  weiß, allerdings kann ich wirklich nur stark empfehlen, eine abzuschließen. Welche? Das kommt auf den persönlich gewünschten Versicherungsumfang an. Ich mache es immer so, dass ich bei Check24 schaue, was ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ist, wer gute Kündigungskonditionen hat und alles abdeckt, was ich für wichtig halte. Meine Hündin z.B. habe ich mit bessergrün versichert, da sie zudem noch auf Nachhaltigkeit achten, was mir persönlich sehr wichtig ist. Wir zahlen um die 68 EUR/Jahr (Stand Juli 2022).  

Futternäpfe: 

Ich habe einige: mehrere für Wasser, verteilt im Haus und auf der Terrasse, damit immer genug getrunken wird, die sind auch etwas größer, und einen für Futter pro Hund. Edelstahl lässt sich super gut sauber machen, ich habe allerdings auch zwei aus Keramik die ich dann in die Spülmaschine stelle. Meinem kleinsten Hund, welcher häufig nicht alles Futter auf einmal isst, füttere ich auch gerne in einer kleine verschließbaren Dose. Das ist auch praktisch, wenn wir Tagesausflüge machen. Das Futter kann einfach verschlossen werden und sie kann so viel fressen, bis sie satt ist, ohne, dass das Futter dann offen steht und Fliegen anlockt. Von diesen Hundestehnäpfen, muss ich sagen, halte ich nicht so viel. Ich hatte das mal für meinen Größten, allerdings haben wir relativ schnell wieder zurück gewechselt. Es mag Rassen geben, für die das sehr hilfreich ist, sieht auch je nach Modell schick aus, ich habe aber keine guten Erfahrungen damit gemacht.

Dazu empfehle ich die Anschaffung eines Klappnapfes aus Silikon für Wanderungen, oder Spaziergänge im Sommer, für eine ausreichend Wasserzufuhr. Auch für längere Autofahrten sehr praktisch. 

Mein Tipp: Bzw. der einer Freundin- Wenn dein Hund wenig trinkt, kannst du auch einen Schuss ungesüßten Haferdrink in das Wasser geben, wird weniger schnell schlecht als Kuhmilch, die Kälber kriegen ihre Muttermilch und Hundi trinkt vielleicht ein paar Schlückchen mehr weil es besser schmeckt und etwas besonderes ist. 

Körbchen: 

Was das Bett deines neuen Hundes angeht, kommt es ein bisschen auf die Bedürfnisse des Vierbeiners an. Ist es ein relativ alter Hund dessen Gelenke vielleicht geschützt werden sollten? Dann bin ich bislang sehr gut mit einem orthopädischen Bett gefahren, vielleicht mit Memoryschaum. Bei einem Welpen sollte natürlich darauf geachtet werden, dass das Bettchen nicht zu klein gekauft wird, der Hund wird voraussichtlich noch ordentlich wachsen und es wäre schade, wenn das Bett dann schnell zu klein ist.  Meine Hündin liebt ihre Wolke von Wahre Tierliebe – ich habe sie einmal in der größten und einmal in der kleinsten Variante- beide findet sie klasse. Allerdings finde ich einen großen Nachteil, dass man die super schlecht sauber machen kann, was spätestens dann wirklich eklig wird, wenn sich der Hund mal übergibt… Was habe ich schon an Kotze aus diesen vielen Fransen mit den Fingern versucht rauszupulen… Uncool. 

Sonstiges: 

  • Eine Hundemarke mit der aktuellen Telefonnummer und dem Namen des Hundes- schaut mal bei Etsy, da gibt es wirklich schöne und man unterstützt small businesses. 
  • Die kostenlose Registrierung im Tierregister TASSO. Absolutes Must-do in meinen Augen- für Katzen und Hunde gleichermaßen. 
  • Eine Hundekamera z.B. von Furbo um das Tier auch während der Abwesenheit zu beobachten und hören zu können- definitiv kein Must-have aber sehr nützlich und ein lustiges Gadget.
  • Einen Tracker, den man dem Hund an das Geschirr packt und ihn dann via App und GPS finden kann, sollte er mal abhauen, z.B. von tracactive
  • Nachhaltige Kotbeutel z.B. von The Sustainable People gibt es aber mittlerweile auch von Fressnapf

Fazit:

Am Ende kommt es immer auf den Hund und die Familie an, was für wichtig und hilfreich empfunden wird. Ich denke, Qualität geht über Quantität- auch bei Hundesachen. Deshalb versuche ich mehr bei nachhaltigen, qualitativ hochwertigen (kleinen) Unternehmen oder gebraucht, und dafür günstiger, zu kaufen. Ein paar Shops habe ich Dir oben verlinkt. Eine kostenlose Registrierung bei TASSO sowie das Abschließen einer Hundehaftpflichtversicherung empfehle ich aber in allen Fällen jede:r Haustierbesitzer:in sehr. 

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